Aktuelles
Foto: Geralt/Pixabay
Pressemeldung: Die ACK Hessen-Rheinhessen hat einen neuen Vorstand
Am 8. November wählte die Mitgliederversammlung des „ACK Hessen-Rheinhessen e.V.“
in Wetzlar turnusgemäß einen neuen Vorstand.
Seit 15 Jahren standen Brigitte Görgen-Grether (Bistum Limburg), Pfarrer. Dr. Jörg Bickelhaupt (Ev. Kirche in Hessen und Nassau) und seit 2016 auch Pastor Rolf Held (Ev.-methodistische Kirche) der regionalen ACK Hessen-Rheinhessen vor. Ein offizieller Dank für ihr überaus großes Engagement über diese lange Zeit und ein Abschied müssen jedoch noch bis zur nächsten Mitgliederversammlung Anfang 2026 warten. Denn es gilt in der Zwischenzeit noch gemeinsam mit dem neuen Vorstand wichtige Aufgaben anzugehen, z. B. inhaltliche Akzente für die Zukunft zu planen und auch eine Geschäftsordnung zu verabschieden.
Fotos: Pastor Andreas Kohrn, AG Südwestdt. Mennonitengemeinden
Text: Pastor Lothar Peitz, Geschäftsführung des ACK Hessen-Rheinhessen e.V.
So war die Freude groß, dass ein neuer Vorstand einstimmig am vergangenen Samstag in Wetzlar gewählt werden konnte: Ab dem 1. Januar 2026 wird Pfarrer Dr. Martin Streck als Delegierter der kurhessischen Landeskirche den Vorsitz übernehmen, Dr. Leandro Luis Bedin Fontana vom Bistum Mainz und Priester Benjamin Pirlich von der Neuapostolischen Kirche als stellvertretende Vorsitzende agieren.
Gemeinsam möchten der alte und neue Vorstand zusammen mit dem bleibenden ACK-Geschäftsführer Pastor Lothar Peitz vom Bund Evang.-Freikirchl. Gemeinden in Deutschland nun noch einige wichtige Themen vor dem Jahreswechsel bedenken, regeln und auf den Weg bringen.
Taufverständnis: Wie unter ehemaligen Glaubensgegnern Verständnis wächst
Hessischer Studientag mit Festversammlung: 500 Jahre Täuferbewegung
Wetzlar (ACK) – Vor 500 Jahren fand in Zürich die erste Gläubigentaufe statt: Erwachsene Menschen, die bewusst Christen geworden waren, ließen sich durch Untertauchen taufen und hielten ihre vorher empfangene Kindertaufe für nicht länger gültig. In der Folge kam es zu starken Verfolgungen dieser „Täufer“ bis hin zu Hinrichtungen, hieß es in einem Referat zum Thema „500 Jahre Täuferbewegung“ am 8. November in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) Wetzlar. Veranstalter war die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hessen-Rheinhessen. Referent hätte der baptistische Theologieprofessor i.R. Uwe Swarat (Berlin) sein sollen, doch sein Zug hatte, wie er mitteilte, „einen technischen Totalausfall“. So wurde sein Referat von zwei seiner ehemaligen Studenten verlesen, die selber als Baptistenpastoren arbeiten.
Zum Glauben kommen ist ein Prozess
In einer Podiumsdiskussion sprachen Experten unterschiedlicher Konfessionen – evangelisch, katholisch, orthodox und freikirchlich – über die trotz der Vereinbarung weiter bestehenden Herausforderungen. Einig war man sich, dass das Christ-Werden sich nicht nur auf einen einzigen Moment im Leben eines Menschen bezieht, sondern dass es sich um einen Initiationsprozess in mehreren Schritten handelt: In den Landeskirchen und Bistümern markiert die Kindertaufe den Anfang dieses Weges, in vielen Freikirchen oft eine Kindersegnung, gefolgt von kirchlichem Unterricht religionsmündiger Jugendlicher in allen Konfessionen. In den Freikirchen lassen sich die zum Glauben Gekommenen dann erst aufgrund eigener Entscheidung taufen, in den Landeskirchen sagen Teenager bei der Konfirmation bzw. Firmung bewusst „Ja“ zur Gnade Gottes. Dazu erläuterte der baptistische Geschäftsführer der ACK Hessen-Rheinhessen, Pastor Lothar Peitz (Frankfurt): „Beide Taufformen können also in dem gesamten aufgezeichneten Weg eingeordnet werden, allerdings zu verschiedenen Zeitpunkten des Lebens.“
Was tun mit der Entkirchlichung der Gesellschaft?
Pfarrer Dr. Jörg Bickelhaupt (Frankfurt am Main) vom Zentrum Ökumene der beiden evangelischen Kirchen in Hessen bezeichnete es als große Herausforderung, als Landes- und Freikirchen gemeinsam Antworten auf die breite Entkirchlichung der Gesellschaft zu geben: „Wenn wir diese Einheit leben, kommen wir uns auch geistlich näher.“ Und der orthodoxe Theologe Georgios Vlantis (Augsburg) ergänzte, dass die taufgesinnten Gemeinden nicht nur auf die Frage der Taufe reduziert werden dürften. Es gebe in allen Kirchen „breitere Schätze und spannendere theologische Angebote“.
Der Direktor des katholischen Johann-Adam-Möhler-Instituts, der Priester Dr. Burkhard Neumann (Paderborn) sagte, innerkatholisch müsse noch stärker darüber gearbeitet werden, „was wirklich in der Kindertaufe geschieht“. Das biblische Taufverständnis sei nicht eindeutig. Zugleich räumte er ein, dass die katholische Kirche ihre Überzeugung aufgegeben habe, dass ungetaufte Kinder nicht in den Himmel kommen.
Text: Klaus Rösler von idea spektrum und Pastor Lothar Peitz, Geschäftsführung des ACK Hessen-Rheinhessen e.V.
Foto 3: Klaus Rösler
Foto 4: Pastor Andreas Kohrn, AG Südwestdt. Mennonitengemeinden
Fotos 1, 2, 5: Pastor Lothar Peitz
Aktiv auch für Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit
Durch das Referat wurde deutlich, dass es der „Täuferbewegung“ nicht nur um ihr Taufverständnis ging, sondern sie sich auch für Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit engagierten. So unterstützten sie die demokratischen Revolutionen in England, in den USA und 1848 auch in Deutschland. Auch deshalb wurden sie von den weltlichen und kirchlichen Obrigkeiten verfolgt. Nach Phasen des Nebeneinanders der verschiedenen Taufverständnisse gab es erst in den letzten drei Jahrzehnten verschiedene Projekte, um mehr Verständnis für das jeweils andere Taufverständnis zu wecken. Zuletzt entwickelten die Vereinigung Evangelisch-Lutherischer Kirchen in Deutschland (VELKD) und der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten) in Deutschland (BEFG) in mehreren Lehrgesprächen zwischen 2017 bis 2024 die Vereinbarung „Kirchengemeinschaft auf dem Weg“, die in diesem Jahr auch bereits von der Bundesratstagung der Baptisten angenommen worden ist.
Festgottesdienst: Gegen Polarisierung Stellung beziehen
Höhepunkt und Abschluss des Studientags bildete ein ökumenischer Festgottesdienst mit Mitwirkenden aus acht Denominationen. Die mennonitische Pastorin Andrea Lange (Mainz), die auch als Supervisorin und Coach tätig ist, rief in ihrer Predigt über das Bibelwort „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“ (Galater 5,1) dazu auf, den Glauben zu bekennen und zu leben und gegen Polarisierung und Ausgrenzung in der Gesellschaft Stellung zu beziehen. Die Mennoniten sind die älteste Gruppierung der historischen Täuferbewegung in Europa.
Mitgliederversammlung des ACK Hessen-Rheinhessen e.V. mit Vorstandswahl
In der ACK Hessen-Rheinhessen arbeiten 20 Mitglieds- und 2 Gastkirchen mit insgesamt knapp fünf Millionen Mitgliedern zusammen. Das Gebiet dieser regionalen ACK erstreckt sich geografisch von Witzenhausen im Norden bis nach Worms im Süden und von Bebra im Osten bis nach Limburg im Westen. Vorsitzende ist Brigitte Görgen-Grether vom Bistum Limburg, die am 1. Januar 2026 von Pfarrer Dr. Martin Streck von der kurhessischen Landeskirche abgelöst wird. Denn mit der Vorstandswahl im Rahmen einer Mitgliederversammlung des ACK Hessen-Rheinhessen e. V. hatte der ganze Studientag am 8. November in der Baptistengemeinde Wetzlar begonnen. Auch die Positionen der stellvertretenden ACK-Vorsitzenden wurden dabei neu besetzt: Für Pfarrer Dr. Jörg Bickelhaupt (EKHN) wurde Dr. Leandro Luis Bedin Fontana (Bistum Mainz) in den Vorstand gewählt; für Pastor Rolf Held (EmK) Priester Benjamin Pirlich (NAK). Geschäftsführer bleibt Lothar Peitz, Pastor im Bund Evang.-Freikirchl. Gemeinden in Deutschland.
Ökumenische Pilgerreise nach Assisi
Begegnungen mit franziskanischer Spiritualität
Die Broschüre mit vielen weiteren Informationen zur ökumenische Pilgerreise nach Assisi in Kooperation mit dem Zentrum Oekumene können Sie hier downloaden:
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Studientagung der ACK Hessen-Rheinhessen
Wie hältst Du es mit der Religion?
Dass eine Beschäftigung mit den zurückgehenden Mitglieder-Zahlen der Kirchen nicht nur bedrückend ist, machte die ACK Hessen-Rheinhessen Ende August wieder deutlich: Die zurückgehende Kirchenbindung der Kirchen schafft Räume für ein vielfältiges ökumenisches Engagement, das nicht aus der Not heraus geboren wird. Die Mitglieder der ACK Hessen-Rheinhessen wünschen sich die Umsetzung der Charta Oecumenica in ihren Kirchen, damit Ökumene ein fester Bestandteil kirchlichen Lebens und endlich in den jeweiligen Transformationsprozessen Berücksichtigung findet.
Aber von vorne: den Auftakt zu der jährlichen Studientagung in Schmerlenbach machte der ehemalige Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Dr. Dr. hc. Volker Jung, der mittlerweile im Ruhestand ist. Als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat er die Entwicklung und Durchführung der wissenschaftlichen Studie, die unter dem Namen KMU 6 (Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung) bekannt ist, direkt begleitet. Die Ergebnisse dieser wissenschaftlich anerkannten Studie machen deutlich, dass die Kirchenbindung und die Religiosität in Deutschland abnehmen, und zwar in allen Konfessionen.
In den multiplen Krisen, die die Kirchen aktuell bearbeiten, gilt es auch festzuhalten, dass die Kirchen als zivilgesellschaftliche Player eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen und zur Stärkung der Demokratie beitragen. Dies bietet Spielräume zur Entwicklung kirchlicher Arbeit. Insbesondere die ökumenische Zusammenarbeit kann hierbei weiterentwickelt werden und muss nicht auf die Feldern von Diakonie und Caritas beschränkt sein.
Die Ökumene in der Pastoral beginnt dabei nicht bei null. Der Vorstand der ACK lud Gäste aus zwei ökumenischen Projekten ein, die in Frankfurt schon Realität sind: Pax & People, ein neues Kirchenprojekt, das im Europaviertel von der katholischen und der evangelischen Kirche getragen wird. Gesicht zeigen als Kirchen in einem neuen Frankfurter Viertel, Entwicklungsräume für Menschen schaffen, die Begegnung, Austausch und neue Projekte suchen. Hierbei spielen Kunst und Kultur eine prägende Rolle.
Ein zweites Projekt ist N.O.A.H., entstanden aus der Idee einer Nutzung gemeinsamer Kirchenräume. N.O.A.H. ist ein Akronym für „Neuer Ort für Aufbruch und Hoffnung“ und stellt ein sozialräumliches Engagement in einem Arbeiterviertel von Frankfurt dar, das multiethnisch und multireligiös ist. Gemeinsame Verantwortung mit nichtkirchlichen Playern für die soziale Entwicklung zu übernehmen, ist ein ökumenisches Konzept, das in die Zukunft weist.
Die Teilnehmenden der Studientagung wünschen sich mehr Ideen für ökumenische Zusammenarbeit, spirituelle Risikobereitschaft, die alle Generationen und Konfessionen umfasst, mehr Kooperation mit nichtkirchlichen Verbänden, das Schaffen von Erlebnis- und Resonanzräumen, ein neues Nachdenken darüber, wie wir unseren Glauben verständlich feiern können, und vieles mehr.
Bei der Studientagung der ACK Hessen-Rheinhessen wurde deutlich, dass es zwar viele Herausforderungen gibt, allerdings stehen die Felder von Ökumene weit offen, die es zu bespielen gilt. Das macht hoffnungsfroh.
29. August 2025
ACK Hessen-Rheinhessen e. V.
Panoramastr. 46
65232 Taunusstein
„Norm und Vielfalt“
Unter diesem Titel veranstaltete die regionale ACK Hessen-Rheinhessen e.V. gemeinsam mit der lokale ACK Marburg am 14. Juni 2025 einen Studientag aus Anlass des 1.700-jährigen Jubiläums des Konzils von Nizäa im Jahre 325, das als Erstes Ökumenisches Konzil gezählt wird, also als Versammlung der ganzen Kirche weltweit. Ort der Tagung war das Katholische Regionalhaus KA.RE in Marburg. Mit rund 100 interessierten Anwesenden war der Tagungssaal voll besetzt.
Nach der Begrüßung durch Pfr. Dr. Jörg Bickelhaupt (ACK Hessen-Rheinhessen und Zentrum Oekumene) sowie einem Geistlichen Impuls des evangelischen Dekans in Marburg, Dr. Burkhard von Dörnberg, eröffnete Prof. Dr. Jennifer Wasmuth (Universität Göttingen) den inhaltlichen Teil mit einer kirchen- und dogmengeschichtlichen Analyse des Nizänischen Bekenntnisses sowie der Positionen des Arius und der Nizänischen Orthodoxie am Beispiel des Athanasius. Prof. Dr. Joachim Negel (Universität Fribourg/CH) schloss eine fundamentaltheologische Reflexion der nizänischen Christologie an und erläuterte ihre bleibende Relevanz.
Nach einer Pause eröffnete der Marburger Prof. Dr. Karl Pinggéra als Moderator ein Podium, in dem neben den beiden Referierenden, die eine evangelisch-landeskirchliche und eine römisch-katholische Sicht auf Nizäa repräsentierten, auch Prof. Dr. Andreas Heiser (Rektor der Theologischen Hochschule Ewersbach des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden) und Pfarrer Dr. Ovidiu Ioan (Rumänisch-Orthodoxe Kirchengemeinde Kassel) beteiligt waren, die freikirchliche Zugänge zum Thema „Bekenntnisse“ darlegten sowie die fundamentale Bedeutung gerade dieses Konzils für die Orthodoxie.
Nach allgemeiner Stimmung und zahleichen Rückmeldungen wurde die Veranstaltung als sehr interessant und gelungen erlebt. Die Vorträge und die Podiumsbeiträge erhielten reichlich Applaus. Als Abschluss der Veranstaltung feierten die Anwesenden, gemeinsam mit der örtlichen Gemeinde, einen Ökumenischen Gottesdienst in der benachbarten Kirche St. Peter und Paul.
Text: Pfr. Dr. Jörg Bickelhaupt, Vorstand ACK Hessen-Rheinhessen e. V.
Fotos: Pastor Lothar Peitz, Geschäftsführung ACK Hessen-Rheinhessen e. V.
„Zurückblicken und vordenken – Täuferbewegung und die Kirche der Zukunft?“
PM: Jubiläum „500 Jahre Täuferbewegung“ in Frankfurt a. M. vom 28.-30.03-2025
In Frankfurt am Main wurde vom 28. bis 30. März das Jubiläum „500 Jahre Täuferbewegung“ begangen. Die Baptistengemeinde Am Tiergarten und die Mennonitengemeinde der Mainmetropole luden gemeinsam zu einem besonderen Wochenende ein, zu einer Zeitreise von der Reformation bis in die Gegenwart und weiter in eine Zukunft, in der Kirchen und Gemeinden relevant bleiben.
Nach einem kurzen historischen Abriss der kirchengeschichtlichen Ereignisse seit der ersten Glaubenstaufe 1525 bis heute stellte der Bremer Pastor Jens Stangenberg als Gast-Referent 5 Kernmerkmale der Täuferbewegung in den Raum.
Die Teilnehmenden der Einführungsveranstaltung des ersten Abends in der EFG Am Tiergarten – unter ihnen Vertreterinnen und Vertreter aus 10 Frankfurter ACK-Konfessionen – stimmten schließlich darüber ab: Welche dieser Kriterien sind heute noch relevant – nicht nur für täuferische Glaubensgemeinschaften, sondern aus ökumenischem Blickwinkel für alle Kirchen der Zukunft? Das Ergebnis dieses Rankings:
1. Sich mit Gottes Schalom vor Augen in der Welt engagieren
2. Mut zum Anderssein und anders sein lassen
3. Mündiger Glaube und bewusste Jesus-Nachfolge
4. Die Bibel gemeinsam vom irdischen Jesus her lesen
5. Selbstverwaltete Gemeinschaften mit flacher Hierarchie
Die Wanderausstellung „500 Jahre Täuferbewegung“ mit ihren 8 Rollups konnte am zweiten Tag in den Räumen der Mennonitengemeinde Frankfurt besichtigt werden.
Schon ein Schild an der Eingangstür „Schmiedet Eisenwaffen zu Waffeleisen“ machte das Motto dieses Tages der offenen Tür klar – inhaltlich wie kulinarisch. Besonders die drei thematisch akzentuierten Führungen „gemeinsam leben“, „mündig leben“ und „gewaltlos leben“ sorgten im Laufe des Tages für eine gute Resonanz mit lebhaften Diskussionen. Aktuelle Themen wie die Konflikte in Osteuropa und im Nahen Osten, wie der Klimawandel mit seinen bedrohlichen Begleiterscheinungen und wie die derzeitigen gesellschafts-politischen Entwicklungen in unserem Land und weltweit machten sehr schnell anschaulich, wie bedeutsam diese schon Jahrhunderte alten täuferischen Prinzipien unverändert sind.
Kein Geringerer als einer der täuferischen Gründerväter, Menno Simons, begrüßte als große Kunststoff-Figur alle Besucherinnen und Besucher des ökumenischen Gottesdienstes am Sonntagnachmittag, nun wieder am Tiergarten. Ein Pilgerstab aus Holz in der Hand kennzeichnete ihn ausdrücklich als einen „Stäb‘ler“ und nicht als einen „Schwert‘ler“ – zwei Kategorien, in die Historiker verschiedene Täufer-Gruppierungen klassisch einteilen. Jens Stangenberg betonte in seiner Predigt die berühmten „Soli“ der Reformation: allein die Gnade – allein der Glaube – allein die Schrift – allein Christus!
Die Herausforderung bestehe heute immer noch wie vor 500 Jahren darin, sich nicht mit dem bloßen Annehmen dieses Geschenks der Gnade zu begnügen, sondern sich davon ermutigen zu lassen, auch selber aktiv zu werden. „Gott lädt uns ein, in seinem Team mitzuspielen und sich nicht nur mit der Rolle als dankbare Zuschauer auf der Tribüne zu begnügen. Es ist keine Werkgerechtigkeit, wenn aus dem Geschenk der Gnade Gottes auch Taten der Menschen in der Nachfolge Christi folgen!“ Dieses Zeugnis der Täufer gelte unverändert nach wie vor, wolle aber nicht ab- und ausgrenzen, sondern einladen zu einem verantwortlichen Lebensstil, der sich am Leben des irdischen Jesus orientiert.
Während des Gottesdienstes konnte jeder Teilnehmende auf einer 10 Meter langen Tischdecke dann auch noch seine eigene „Segenslinie“ aufzeichnen – wieder in Form eines Zeitstrahls von der Vergangenheit in die Gegenwart bis in die Zukunft: 1. Wer waren deine geistlichen Mütter, Väter und Vorbilder des Glaubens? 2. Notiere deinen eigenen Namen, wenn du Gott um Segen und Begleitung für dein Leben und für deinen Glauben heute erbitten möchtest. 3. Schreibe Personen auf, die vorausschauend für dich wichtig sind, deren Leben und Glauben du Gott zukünftig besonders ans Herz legen und für die du ein Segen sein möchtest.
Pastor Lothar Peitz
EFG Frankfurt Am Tiergarten
ACK Hessen-Rheinhessen
Lutheraner und Baptisten in Deutschland nähern sich an
Der Abschlussbericht eines sechsjährigen Lehrgesprächs zwischen Lutheranern und Baptisten in Deutschland liegt vor mit einem Konsens, dass die unterschiedlichen Tauftraditionen nicht länger kirchentrennend sein müssen!
„Kirchengemeinschaft auf dem Weg“ heißt dieses Abschlussdokument eines Dialogs, den die VELKD und der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) seit 2017 miteinander geführt haben. Es stellt in seinem Fazit fest, „dass zwischen Baptisten und Lutheranern weitreichende Übereinstimmungen bezüglich der Elemente des Weges zum Christsein bestehen. Diese sind so umfassend, dass verbleibende Unterschiede als gegenseitige Bereicherung und Herausforderung wertgeschätzt und anerkannt werden können. Noch bestehende Differenzen werden nicht als kirchentrennend bewertet“.
Die Gemeinsamkeiten gelten insbesondere für das Verständnis des Abendmahls und der kirchlichen Ämter. Keine völlige Übereinstimmung konnte in der Tauftheologie festgestellt werden. Nach baptistischem Verständnis ist das persönliche Bekenntnis des Täuflings vor der Gemeinde eine notwendige Voraussetzung für den Vollzug des Sakraments, weshalb die Säuglingstaufe nicht als gültig anerkannt wird. Dennoch wurde auch hier eine Verständigung dahingehend erreicht, als die unterschiedlichen Akzentuierungen auf dem „Weg zum Christsein“ letztlich zu demselben Ziel führen: ein Leben in der Nachfolge Christi.
Auch wenn damit eine volle Kirchengemeinschaft im Sinn der Leuenberger Konkordie nicht erreicht wurde – diese setzt ein gemeinsames Verständnis aller Sakramente voraus –, spricht die Lehrgesprächskommission von einer „Kirchengemeinschaft auf dem Weg“.
Das Dokument, so der Leitende Bischof der VELKD, Ralf Meister, „kann Lutheraner:innen und Baptist:innen dazu verhelfen, ihre jeweiligen Glaubensbiografien gegenseitig besser zu verstehen und die Gemeinsamkeiten herauszustellen. Sie erleben dabei, dass sie als Gemeinschaft von Christ:innen miteinander verbunden sind.“
Die Kirchenleitung der VELKD hat dem Dokument „Kirchengemeinschaft auf dem Weg“ auf ihrer Sitzung am 21. September 2023 bereits zugestimmt. Das Präsidium des BEFG wird das Abschlussdokument dem obersten Gremium der Freikirche, dem Bundesrat (Synode), im Mai 2024 vorlegen.
Auf ACK-Ebene dürfte dieser Bericht in etwa den Rahmen vorgeben, indem über ein Upgrade der Magdeburger Erklärung nachgedacht werden kann.
Gemeinsame Pressemitteilung, 26. September 2023
Kirchen äußern sich zur Hessenwahl
Wort zur Wahl: „Wer wählen geht, übernimmt Verantwortung“
Die evangelischen Kirchen und katholischen Bistümer sowie die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hessen-Rheinhessen äußern sich im Vorfeld der Landtagswahl in Hessen am 8. Oktober. Sie ermuntern die Wahlberechtigten dazu, ihr Wahlrecht zu nutzen: „Wer wählen geht, übernimmt Verantwortung für die Gesellschaft und die Zukunft des Landes.“ In ihrem „Wort zur Wahl“ plädieren die sieben Kirchen und Bistümer sowie die ACK für eine Gesellschaft, die sich für Menschlichkeit, Weltoffenheit und Solidarität einsetzt: „Daran muss sich messen lassen, wer politische Verantwortung übernehmen will.“
Der Text im Wortlaut
Wort zur Hessischen Landtagswahl
Die Möglichkeit, frei zu wählen, ist ein kostbares demokratisches Gut. Wer wählen geht, übernimmt Verantwortung für die Gesellschaft und die Zukunft des Landes. Deshalb bitten wir die Wahlberechtigten Hessens, bei der Landtagswahl am 8. Oktober 2023 ihre Stimme abzugeben.
Wir bitten Sie als Christinnen und Christen herzlich darum, die Äußerungen der Parteien am christlichen Menschenbild zu prüfen.
Aus Sicht unserer Kirchen sind dafür Menschlichkeit statt Fremdenhass, Weltoffenheit statt Nationalismus und Solidarität statt Diskriminierung grundlegend. Daran muss sich messen lassen, wer politische Verantwortung übernehmen will.
Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck
Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Evangelische Kirche im Rheinland
Bistum Fulda
Bistum Limburg
Bistum Mainz
Erzbistum Paderborn
Arbeitsgemeinschaft Christliche Kirchen (ACK) Hessen-Rheinhessen
Ökumenischer Schöpfungstag – Gottesdienst und Kreatives
Die Bewahrung der Schöpfung: Für Christen auf der ganzen Welt in Zeiten von Klimawandel und Krieg ein wichtiges Anliegen. Im Rahmen der Schöpfungszeit, die vom 1. September bis zum 4. Oktober geht, fand am Sonntag ein ökumenischer Gottesdienst am Himmelszelt auf der Landesgartenschau in Fulda statt. Mehr erfahren…
ACK hat die Vielfalt der multilateralen Ökumene auf dem Nürnberger Kirchentag erlebbar gemacht!
„Nicht Zoffen und Krachen, sondern Hoffen und Machen“
Zur Eröffnung des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Nürnberg erinnerte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, in seinem Grußwort aus der Ökumene im Anschluss an den Eröffnungsgottesdienst auf dem Nürnberger Hauptmarkt an die Einheitserklärung der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen aus dem vergangenen Jahr und der darin formulierten „Ökumene des Herzens“. Mit Dankbarkeit für ein gewachsenes Verständnis und mit dem Aufruf zum gemeinsamen „Hoffen und Machen“ überbrachte der griechisch-orthodoxe Erzpriester die guten Wünsche aller 25 Mitgliedskirchen der ACK. Mehr erfahren…
Die Zukunft unserer Kirchen ist ökumenisch,
sie kann und wird nur ökumenisch sein!
Nach dem Reformationsjubiläum 2017, das in vielen Teilen ökumenisch gefeiert werden konnte, und dem 3. Ökumenischen Kirchentag bestehen große Chancen für eine weitere Intensivierung der ökumenischen Zusammenarbeit aller Kirchen. Diese Einsicht ist für die HÖRK (die Hessische Ökumenereferentinnen- und -referentenkonferenz) und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hessen-Rheinhessen zugleich eine Selbstverpflichtung. Diese gemeinsame Überzeugung soll als Impuls in alle Kirchen gesendet werden, von der kirchenleitenden Ebene bis hin zu den Gemeinden und darüber hinaus an alle Ebenen und Kontexte kirchlichen Handelns.
Gründung des „ACK Hessen-Rheinhessen e.V.“ vollzogen
Es ist geschafft! Die regionale Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hessen-Rheinhessen ist nun ganz offiziell ein gemeinnütziger „e.V.“. Bereits 1959 wurde der „Rat Christlicher Kirchen in Nordhessen“ gegründet und fusionierte mit seinem südhessischen Pendant, der „ACK Rhein-Main“, 2007 zur „ACK Hessen-Rheinhessen“. Und jetzt – nach über 64 Jahren – hat diese älteste regionale ACK Deutschlands einen eigenen Rechtsstatus.
Dabei ereignete sich die Gründung des neuen „ACK Hessen-Rheinhessen e.V.“ gar nicht mal freiwillig. Ganz im Gegenteil: Sich verändernde steuerrechtliche Gründe von außen machten es erforderlich, den ursprünglich nicht-eingetragenen in einen gemeinnützigen eingetragenen Verein umzuwandeln. Fast ein Jahr hatten Vorstand und Geschäftsführung vorbereitend damit zu tun, bis mit kompetenter Unterstützung von Juristinnen und Juristen der ACK-Mitgliedskirchen am 6. Dezember 2022 eine Delegiertenversammlung im Zentrum Ökumene Frankfurt die Vereinsgründung besiegeln konnte. Und keine vier Wochen später schon bestätigten das Vereinsgericht und das Finanzamt Wiesbaden Anfang Januar 2023 den Status eines gemeinnützigen e.V. – Freude und Dankbarkeit über diese unerwartet schnelle Bestätigung durch die maßgeblichen Behören waren überwältigend.
Inzwischen wurden auch die meisten mit dieser Vereinsgründung zusammenhängenden administrativen Aufgaben vollzogen. Brigitte Görgen-Grether vom Bistum Limburg, Pfarrer Dr. Jörg Bickelhaupt von der EKHN und Pastor Rolf Held von der Ev.-methodistischen Kirche wurden als Vorstand gewählt, ebenso Pastor Lothar Peitz aus dem Bund Evang.-Freikirchl. Gemeinden wieder als Geschäftsführer mit halber Stelle berufen, mit dem Steuerberatungsbüro Brück & Partner in Bad Nauheim ein neuer Verwaltungsdienstleister gefunden und mit der Bank für Kirche und Caritas in Paderborn eine neue Finanz-Kooperation abgeschlossen.
Schließlich sind in einer ersten offiziellen Mitgliederversammlung des neuen e. V. am 28. März in der Baptistengemeinde Wetzlar auch die meisten noch fehlenden Gast- und Mitgliedskirchen aus der „alten“ regionalen ACK wieder beigetreten, so dass nach der zurückliegenden zeit- und kraftaufwendigen Strukturarbeit nun endlich wieder inhaltliche ökumenische Themen in den Mittelpunkt gerückt werden können: Herausforderungen im Kontext der Transformationsprozesse nahezu aller Kirchen für die regionalen und lokalen ACKs, Chancen vielerorts entstehender multilateraler ökumenischer Kooperationsprojekte, eine Vertiefung der Zusammenarbeit der Konfessionen bei ihren Bemühungen um Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung u.a.m. werden die Delegierten der 19 Mitglieds- und 2 Gast-Kirchen des „ACK Hessen-Rheinhessen e.V.“ nun im weiteren Jahresverlauf beschäftigen.
Pressemitteilung:
Auch Kirche nicht frei von Rassismus
"Bundesweiter Ökumenischer Gottesdienst in der Gebetswoche für die Einheit der Christen knüpft weltweites Band von Solidarität in Deutschlands internationalster Stadt"
Frankfurt am Main (22.01.2023). „Tut Gutes! Sucht das Recht!“, mit diesem immer noch aktuellen Appell aus der Bibel beten Christen in diesen Tagen weltweit um die Einheit der Christen und für ein rassismussensibles Miteinander in Kirchen und Gesellschaft. Der zentrale Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen fand für Deutschland in der Kulturmetropole Frankfurt statt. Unter- schiedlich von Rassismus Betroffene forderten Veränderungen in Haltung und Umgang mit dem Thema in den Kirchen.
Zu dem Gottesdienst am Sonntag, dem 22. Januar 2023 um 17:00 Uhr im Gemeindezentrum der Freien evangelischen Gemeinde Frankfurt hatte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) gemeinsam mit der ACK Hessen-Rheinhessen und der ACK Frankfurt eingeladen. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Kirchen und christlichen Gemeinschaften aus dem gesamten Bundesgebiet hatten sich zu dem Gottesdienst und dem anschließenden Empfang angekündigt und dadurch die Relevanz des Themas unterstrichen. Entsprechend gefüllt war der Gottesdienstraum der evangelischen Freikirche, mitten im Herzen von Frankfurt.
Foto: ACK Deutschland
Worte der Selbstermahnung mit deutlichem Apell
Der Umgang mit der eigenen Geschichte und Tradition sei „konfessionsunabhängig ein wichtiges Thema für die Kirchen“, sensibilisierte der Vorsitzende der ACK in Deutschland, der griechisch-ortho- doxe Erzpriester Radu Constantin Miron, anhand eines persönlichen Einblicks in seine eigene Biogra- phie zu Beginn seiner Predigt für das Thema Rassismus. „Das Hinterfragen der eigenen Geschichte geht auch an den Kirchen nicht spurlos vorbei“ beobachtete Miron und fügte hinzu, es seien „nicht immer Ruhmesblätter, die sich bei der historischen Rückschau auftun“. Bezugnehmend auf das afro- amerikanische Wort „woke“ das zuletzt in der Black-Lives-Matter-Bewegung weite Verbreitung ge- funden hatte, ermahnte Miron, endlich „als ‚tote Christenheit‘ aufzuwachen ‚aus dem Schlaf der Si- cherheit‘ und Selbstgerechtigkeit“.
Kultur des Zuhörens und sichere Orte schaffen
Diesen Appell griff Stefanie Bohn, Pfarrerin in Frankfurt-Sachsenhausen in ihrer Reflexion auf. „Es ist unsere Verantwortung als Christ:innen, unsere Machtpositionen zu hinterfragen und zu reflektieren.“ „Auch Kirche ist kein rassismus- und diskriminierungsfreier Raum,“ wies die Theologin auf latente Alltagsrassismen hin, die sie selbst erlebt hatte. „Die Kirche muss ihre Denkmuster, Strukturen und ihre Organisationsweise verändern“, forderte Bohn. „Für einen Heilungs- und Verarbeitungsprozess braucht es einen sogenannten ‚safe space‘, einen geschützten Rahmen mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen machen oder gemacht haben.“
Foto: ACK Deutschland
Erfahrung von Hass und Diskriminierungen in Kirchen mehr Aufmerksamkeit widmen
Den Beobachtungen Bohns schloss sich Brigitte Görgen-Grether, Vorsitzende der ACK Hessen-Rheinhessen an: „Den Erfahrungen von Hass und Diskriminierungen in den Kirchen muss mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Es ist eine schmerzliche Geschichte von Schuld, der wir uns als weiße Menschen stellen müssen. Die Aufforderung des alttestamentarischen Propheten Jesaja ‚das Recht zu suchen‘, ist eine gemeinsame ökumenische Aufgabe und Richtschnur!“ schloss die Ökumenereferentin des Bistums Limburg.
Rassismus im Alltag in allen Teilen der Gesellschaft verbreitet
„Menschen werden aufgrund ihrer Hautfarbe, religiösen Zugehörigkeit, Sprache oder Kultur diskriminiert und ausgegrenzt, auch in unseren Kirchen, Gemeinden, staatlichen Institutionen und in unserer Gesellschaft“, führte Pfarrerin Annegreth Schilling im Gottesdienst aus und fügte hinzu: „Oft ist es Rassismus im Alltag, der in allen Teilen der Gesellschaft verbreitet ist. Die Handlungen und Gedanken sind oft nicht reflektiert“, so die Vorsitzende der ACK Frankfurt weiter „dadurch werden Menschen verletzt und ausgegrenzt.“
Grußwort des Stadtrats und Dank für Gottesdienst
Beim anschließenden Empfang begrüßte Stadtrat Bernd Heidenreich die Gäste für den Magistrat der Stadt Frankfurt am Main. „Wir stehen an der Seite der Christen in aller Welt im Eintreten für die un- veräußerliche Würde des Menschen, wo immer sie mit Füßen getreten wird“, brachte der vormalige Direktor der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung seinen Dank für den Gottesdienst zum Ausdruck. „Als internationalste Stadt in ganz Deutschland gehören die Einheit aus der Vielfalt und der Kampf gegen den Rassismus zum Lebenselixier Frankfurts.“
Foto: ACK Deutschland
Foto: ACK Deutschland
Suche nach Einheit: ein Anliegen für das ganze Jahr
Traditionell wird die Gebetswoche für die Einheit der Christen in der nördlichen Hemisphäre vom 18. bis 25. Januar begangen. Dieser Zeitraum wurde 1908 von Paul Wattson, dem Initiator der Gebets- woche, vorgeschlagen, weil er zwischen den Festen von St. Peter und St. Paul liegt und ihm so eine symbolische Bedeutung der Einheit beider Apostel zukommt. In der südlichen Hemisphäre ist im Januar Urlaubszeit, und so wählen die Kirchen des Südens oft andere Tage, um die Gebetswoche zu feiern, zum Beispiel um Pfingsten herum. Dies schlug die Bewegung für Glauben und Kirchenverfassung (Faith and Order Commission) des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) bereits 1926 vor. Auch dies ist ein symbolisches Datum für die Einheit der Kirche. Im Bewusstsein, dass Flexibilität notwendig ist, lädt der ÖRK dazu ein, „die Materialien das ganze Jahr über zu verwenden, um die bereits erreichte Gemeinschaft zwischen den Kirchen auszudrücken und gemeinsam für jene volle Einheit zu beten, die Christus will.“
Für Ihre Berichterstattung:
Ab Sonntagabend können Sie unter https://www.oekumene-ack.de/aktuell/bildergalerien/ Bilder für die Berichterstattung von dem Gottesdienst eigenständig runterladen (Angabe der Quelle: ACK Deutschland).
Weitere Informationen (inkl. Liveübertragung des Gottesdienstes) unter www.gebetswoche.de
Gemeinsam zur Nachfolge berufen:
500 Jahre Täuferbewegung und ihre Bedeutung für die Ökumene
Termin: 11. März 2023 von 10:00 bis 16:00 Uhr
Ort: Gemeindehaus der Mennonitengemeinde Limburgerhof/Kohlhof
Das 16. Jahrhundert brachte für das kirchliche Leben in Europa große Umbrüche. Neben der durch Luther, Calvin und anderen angestoße-nen Reformationsbewegung entstand 1525 mit der ersten Glaubens-taufe in Zürich eine weitere Strömung, in der Christinnen und Christen gemeinsam und konsequent ein an biblischen Maßstäben ausgerichte-tes Leben führen wollten und sich an den Idealen der Freiheit des Glaubens und der Gewaltlosigkeit orientierten. Dafür mussten sie im Laufe der Geschichte immer wieder Verfolgung, Migrationen und Dis-kriminierung in Kauf nehmen. Auf dem Weg zu 500 Jahren Täuferbe-wegung im Jahr 2025 markieren 5 Themenjahre in ökumenischer Weite die Entwicklung dieser Bewegung.
Aus der Täuferbewegung sind auch die Mennoniten seit dem 17. Jahr-hundert hervorgegangen. Mennonitische Gemeinden sind in der Pfalz seit über 300 Jahren zuhause. Mittlerweile besteht an vielen Orten ein gutes und lebendiges ökumenisches Miteinander zwischen den ver-schiedenen Konfessionen -etwa beim Weltgebetstag oder bei ökume-nischen Friedensgebeten. Gleichzeitig gibt es im Hinblick auf das jewei-lige Taufverständnis von Mennoniten, Protestanten und Katholiken bis heute kontroverse Positionen, die dazu geführt haben, dass täuferi-sche Kirchen die Magdeburger Tauferklärung von 2007 nicht mitunter-zeichnen konnten.
Der von der Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher Mennonitenge-meinden, der Evangelischen Kirche der Pfalz und dem Bistum Speyer veranstaltete ökumenische Studien- und Begegnungstag möchte Ge-legenheit geben, etwas über die Geschichte der Täuferbewegung und ihre zentralen Anliegen zu erfahren. Vertiefend zeigt er konfessionelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Taufe anhand eines mehrjäh-rigen Gesprächsprozesses aller drei Konfessionen. Neben den fachli-chen Referaten bieten Kleingruppen die Möglichkeit zur Vertiefung und zum ökumenischen Austausch.
ACK Programm 2023
JANUAR
GEBETSWOCHE FÜR DIE EINHEIT DER CHRISTEN
18. bis 25. Januar oder um Pfingsten 2023
Sonntag, 22. Januar, 17 Uhr
zentraler ökumenischer Gottesdienst der ACK Deutschland in der Freien evangelischen Gemeinde Frankfurt, Oeder Weg 6
Motto: „Tut Gutes! Sucht das Recht!“
(Jesaja 1, 17)
Die vom Rat der Kirchen in Minnesota eingesetzte Arbeitsgruppe wählte diesen Vers als zentralen Text für diese Gebetswoche.
Jesaja lehrte, dass Gott Recht und Gerechtigkeit von uns allen verlangt, und zwar zu jeder Zeit und in allen Bereichen des Lebens. Unsere heutige Welt spiegelt in vielerlei Hinsicht die Herausforderungen der Spaltung wider, denen Jesaja mit seiner Botschaft entgegentrat. Gerechtigkeit, Recht und Einheit entspringen Gottes tiefer Liebe zu jedem von uns und sollen nach Gottes Willen auch unseren Umgang miteinander bestimmen.
Trennung und Unterdrückung äußern sich heute, wenn einzelnen Gruppen Privilegien gegenüber anderen eingeräumt werden. Die Sünde des Rassismus zeigt sich in Vorstellungen oder Praktiken, die eine „Rasse“ von einer anderen unterscheiden und ihr überordnen. Wenn rassistische Vorurteile von ungleicher Machtverteilung begleitet werden, dann betreffen sie nicht nur die Beziehungen zwischen einzelnen Menschen, sondern prägen darüber hinaus ganze Gesellschaften.
(www.oekumene-ack.de/themen/geistliche-oekumene/gebetswoche/2023/)
ÖKUMENISCHER BIBELSONNTAG
Sonntag, 29. Januar 2023
Thema: „Zwischen Schiffbruch und Aufbruch“
(Apostelgeschichte 27, 13ff.)
(www.bibelsonntag.de/startseite/)
MÄRZ
WELTGEBETSTAG
Freitag, 03. März 2023
Thema: „Glaube bewegt“
Rund 180 km trennen Taiwan vom chinesischen Festland. Doch es liegen Welten zwischen dem demokratischen Inselstaat und dem kommunistischen Regime in China. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will es „zurückholen“ – notfalls mit militärischer Gewalt. Das international isolierte Taiwan hingegen pocht auf seine Eigenständigkeit. Als Spitzenreiter in der Chip-Produktion ist das High-Tech-Land für Europa und die USA wie die gesamte Weltwirtschaft bedeutsam. Seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kocht auch der Konflikt um Taiwan wieder auf.
In diesen unsicheren Zeiten haben taiwanische Christinnen Gebete, Lieder und Texte für den Weltgebetstag 2023 verfasst. Am Freitag, den 3. März 2023, feiern Menschen in über 150 Ländern der Erde diese Gottesdienste. „Ich habe von eurem Glauben gehört“, heißt es im Bibeltext Eph 1,15-19. Wir wollen hören, wie die Taiwanerinnen von ihrem Glauben erzählen und mit ihnen für das einstehen, was uns gemeinsam wertvoll ist: Demokratie, Frieden und Menschenrechte.
Die meisten Taiwaner*innen praktizieren einen Volksglauben, der daoistische und buddhistische Einflüsse vereint. Zentrum des religiösen Lebens sind die zahlreichen bunten Tempel. Christ*innen machen nur vier bis fünf Prozent der Bevölkerung aus.
Gerade deshalb laden Frauen aus dem kleinen Land Taiwan ein, daran zu glauben, dass wir diese Welt zum Positiven verändern können. Denn: „Glaube bewegt“! (www.weltgebetstag.de)
MITGLIEDERVERSAMMLUNG
Dienstag, 28. März 2023, 10 – 13 Uhr
Analog oder hybrid
Inhalte: Aktuelles aus dem Themen-speicher; Jahresbericht 2022/2023; Erste Erfahrungen als ACK H-RH e.V. u.a.m.
JUNI
38. EVANGELISCHER KIRCHENTAG
07.-11.06.2023 in Nürnberg
Motto: „Jetzt ist die Zeit!“
ACK-Präsenz auf dem Jakobsplatz mit der „ACK-Polis“ und weiteren multilateral-ökumenischen Akzenten für alle Generationen – thematisch, spielerisch, kulinarisch, spannend und unterhaltsam.
RHEINLAND-PFALZ-TAG
16.-18.06.2023 in Bad Ems
mit einem ökumenischen Gottesdienst am 17. Juni um 10.00 Uhr, u. a. mit Bischof. Dr. Bätzing und Kirchenpräsident Dr. Jung.
GESCHÄFTSFÜHRERKONFERENZ UND MITGLIEDERVERSAMMLUNG DER
ACK DEUTSCHLAND
Montag bis Donnerstag, 18.-21.09.2023
in Wuppertal
NOVEMBER
MITGLIEDERVERSAMMLUNG
Dienstag, 14.11.2023, 10.00-13.00 Uhr
Analog oder hybrid
Inhalte: Aktuelles aus dem Themenspeicher
Vorstandsmitglieder:
Brigitte Görgen-Grether (Bistum Limburg)
Pfarrer Dr. Jörg Bickelhaupt, Frankfurt (EKHN)
Pastor Rolf Held, Lohra (Ev.-methodistische Kirche)
Herzliche Einladung!
Alle Mitglieder der lokalen ACKs sind als Gäste herzlich zu allen Veranstaltungen einge¬laden.
Anfragen, Anliegen und Wünsche können Sie jeder-zeit über die Geschäftsstelle an den Vorstand herantragen.
ACK Hessen-Rheinhessen
Pastor Lothar Peitz
Panoramastr. 46
65232 Taunusstein
Tel. 0 61 28 / 7 48 88 61
E-Mail: info@ack-hessen-rheinhessen.de
Internet : www.ack-hessen-rheinhessen.de