Schöpfungstagsarchiv

Schöpfungstagsarchiv

Schöpfungstag 2016 in Bingen

Lobpreis und Verantwortung für die Schöpfung gehören zusammen

Frankfurt a.M./Bingen am Rhein (02.09.2016). Die Schöpfung und ihre Vielfalt wahrzunehmen sowie mit einem nachhaltigen Lebensstil zu ihrer Bewahrung beizutragen, dazu hat die ACK in Deutschland beim diesjährigen ökumenischen Tag der Schöpfung unter dem Motto „Die ganze Schöpfung – Lobpreis Gottes“ in Bingen am Freitag (2. September) aufgerufen.

„Jedes Geschöpf ist ein Grund, Gott zu loben“, sagte Dorothea Sattler, Professorin für Ökumenische Theologie an der Universität Münster, in der Predigt des ökumenischen Gottesdienstes im Park am Mäuseturm. Der Lobpreis der Vielfalt der lebendigen Geschöpfe dürfe aber nicht verschweigen lassen, dass es auch heute immer wieder Grund zur Klage gebe: „Kinder sterben unter Trümmern nach einem Erdbeben; Menschen ertrinken auf der Flucht in den Wellen der Meere; Tausende von Tieren erkranken und werden getötet“, sagte Sattler. Die biblische Botschaft zeichne aber ein Bild der Hoffnung, dass die Schöpfung einmal von ihren Leiden erlöst werde. Das sei keine billige Vertröstung, sondern fordere den Menschen zum Handeln auf. „Ohne die Hoffnung auf ewiges Leben bleibt die Zuversicht der Geschöpfe ohne Ziel – letztlich aussichtslos.“

An dem Gottesdienst wirkten neben dem Vorsitzenden der ACK in Deutschland, Bischof Karl-Heinz Wiesemann (Speyer), der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, sowie der Diözesanadministrator des Bistums Mainz, Dietmar Giebelmann mit. Vor dem Gottesdienst haben rund 20 kirchliche Initiativen und weitere Umweltorganisationen Projekte und Ideen für einen nachhaltigen Lebensstil auf einem Markt der Möglichkeiten präsentiert.

Seit dem Jahr 2010 feiert die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland jährlich einen Ökumenischen Tag der Schöpfung. Er geht auf eine Anregung des damaligen Ökumenischen Patriarchen Dimitrios I. zurück, einmal im Jahr „gemeinsam zum Schöpfer zu beten“. Dieser Tag wird bundesweit begangen und regt dazu an, das Lob des Schöpfers gemeinsam anzustimmen und gleichzeitig die eigenen Aufgaben für die Bewahrung der Schöpfung in den Blick zu nehmen.

In diesem Jahr fand die bundesweite zentrale Feier des Schöpfungstages unter dem Motto „Die ganze Schöpfung – Lobpreis Gottes“ statt. Das Motto stammt aus einem Lied der Hildegard von Bingen, in dem sie das Lob des Schöpfers aller Dinge anstimmt. „Lobpreis des Schöpfers und Verantwortung für die Schöpfung gehören untrennbar zusammen“, sagt dazu Bischof Karl-Heinz Wiesemann, Vorsitzender der ACK in Deutschland. „Als Lobende können wir gar nichts anders, als uns nach unseren Kräften und Möglichkeiten auch für die Schöpfung einzusetzen.“

Schöpfungstag 2015

Zurück in das Paradies?

Ökumenischer Schöpfungstag im Nationalpark Kellerwald fragt nach der Verantwortung der Menschen für die Schöpfung
Unter dem Motto „Zurück in das Paradies?“ fand am Freitag, 4. September 2015, der ökumenische Schöpfungstag im Nationalpark Kellerwald-Edersee statt. Zu diesem Tag hatte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hessen-Rheinhessen in das NationalparkZentrum eingeladen. Deren Vorsitzender, Pfarrer Jörg Bickelhaupt aus der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, erläuterte zu Beginn das diesjährige Motto: „Zurück in das Paradies“ – diese uralte menschliche Sehnsucht werde in den Schöpfungsberichten der Bibel angesprochen. Die Bibel  mache dabei auch das Spannungsverhältnis im Umgang mit der Natur deutlich. Gott beauftrage den Menschen damit, sich die Schöpfung  „Untertan zu machen“ und sie „zu bewahren“. Dabei sei zu hinterfragen, inwieweit der Mensch selbst ein Paradies „schaffen“ könne, inwieweit Natur durch den Menschen „machbar“ sei.   

Im Mittelpunkt des Programms stand ein ökumenischer Gottesdienst, der von Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, Bistum Fulda, und Propst Helmut Wöllenstein, Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, gehalten wurde.

„Zurück ins Paradies, das ist eine große Sehnsucht“, stellte Propst Wöllenstein in seiner Predigt fest. Diese Sehnsucht spiegele sich in der Naturverbundenheit der Deutschen wider. Allerdings beobachte er eine Diskrepanz zwischen dieser Sehnsucht und dem Alltag, in dem Natur verbraucht und zerstört werde. Wöllenstein zufolge verhindert der Lebensstil der Wohlstandsgesellschaft klare politische Entscheidungen. Aber, so der Propst wörtlich: „Gier, Konkurrenz, grenzenloses Wachstum können eben nicht die Maßstäbe sein mit denen unsere Zivilisation wirklich eine Zukunft auf diesem Planeten hat.“ Mit Blick auf den heutigen Veranstaltungsort bemerkte der Propst, dass man beim Besuch des Nationalparks Kellerwald lernen könne, die Natur „zu erforschen, zu respektieren, zu achten, ihre Bedingungen zu kennen, und auch aus dem Glauben die Verantwortung wahrzunehmen, die uns gegeben ist als denjenigen, die Gott am Anfang in seinen Garten gestellt hat, damit sie ihn bebauen und bewahren“.   

Weihbischof Diez betonte mit Blick auf die Umweltenzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus, dass die Beziehung zur Umwelt nicht ohne Beziehung zum Mitmenschen gedacht werden könne. Franziskus verbinde die Krise der Schöpfung mit dem Kampf gegen die weltweite soziale Ungerechtigkeit, denn die Armen seien von der Umweltproblematik besonders betroffen: „Die Klage der Armen und die Klage der Erde, beides braucht unsere Antwort.“ Laut Franziskus gelte es, den Fortschritt neu zu definieren durch einen neuen Lebensstil bei gegenseitiger Achtung, der Solidarität mit den Armen und der Schöpfung. Weihbischof Diez folgerte daraus: „Die ‚Kultur der Achtsamkeit‘ schafft auf Erden kein neues Paradies, lässt aber die gesamte Schöpfung zu einem gemeinsamen Haus werden, in der Natur und Menschen aufatmen und Gott dankbar sein können für seine Liebe.“  

Nach Ansicht des Umweltschutzbeauftragten der Evangelischen Kirche von KurhessenWaldeck, Pfarrer Uwe G. W. Hesse, war der Nationalpark Kellerwald-Edersee als Veranstaltungsort gut gewählt. Das Grundanliegen des Nationalpark sei es, den vorhandenen Lebensraum mit der hier angepassten – und teils bedrohten – Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen aufrechtzuerhalten. In seinem Vortrag über „Biodiversität in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung“ machte Hesse deutlich, dass der verantwortungsvolle Umgang mit der Schöpfung nicht nur im Grundsatz ein kirchliches Anliegen sei; konkret gelte es, auch in der Landwirtschaft durch eine Erhaltungszucht verschiedener Nutztierrassen die bedrohte Artenvielfalt zu bewahren. Beides – der Artenschutz und die Erhaltungszucht – dienten der Erhaltung einer alten Natur- und Kulturlandschaft und könnten einander bereichern. 

Verantwortlich: Christian Fischer, Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck Christof Ohnesorge, Bistum Fulda Stephan Krebs, Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

Zeitungsbericht in der Frankenberger Zeitung und Waldeckischen Landeszeitung

(c) Frank Seumer / NABU

Schöpfungstag 2014 in Gießen/Landesgartenschau

Staunen. Forschen. Handeln

Kirchen feiern gemeinsam „Tag der Schöpfung“ in Gießen
Gießen. Anlässlich des „Tags der Schöpfung“ haben die christlichen Kirchen am Freitag, 5. September, einen Gottesdienst an der „Lichtkirche“ auf der Landesgartenschau (LGS) in Gießen gefeiert. Den Gottesdienst feierte Prälat Dietmar Giebelmann, Generalvikar des Bistums Mainz, gemeinsam mit Matthias Schmidt, Propst für Oberhessen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Pater Arsenios von der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde Gießen und Wetzlar, sowie mit Carl Hecker, Superintendent der evangelisch-methodistischen Kirche für den Distrikt Heidelberg.

In seiner Ansprache wies Giebelmann darauf hin, dass dem Menschen „die Schöpfung anvertraut ist“: „Wir sind Teil dieser Schöpfung und sind aufgerufen, sie für die Zukunft zu bewahren“, sagte er. Angesichts der Geschehnisse im Irak zeigte sich der Generalvikar bestürzt über „die Faszination des Bösen, über die wir erschrecken“. „Die Entwürdigung des Menschen ist die größte Sünde wider die Schöpfung“, betonte er. Schmidt rief in seiner Ansprache dazu auf, dass Staunen über die Welt nicht zu verlieren. „Das Wundern über die Welt ist Ausdruck der Suche nach Gott“, betonte er. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst vom Saxophonquartett „ParaVos“.

Der Schöpfungstag stand unter der Überschrift „Staunen. Forschen. Handeln. Gemeinsam im Dienst der Schöpfung“ und wurde auf dem LGS-Kirchengelände von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hessen-Rheinhessen, von der EKHN und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck sowie von den Bistümern Mainz und Fulda organisiert. Der Tag begann mit Mittagsgedanken von Pfarrer Dr. Hubert Meisinger vom Referat Umwelt und Digitale Welt des Zentrums Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN. Anschließend waren die Besucherinnen und Besucher eingeladen, sich an einer Mitmachmeile zum Thema „Umgang mit Resten“ zu beteiligen.

Vor dem Gottesdienst hielt der Direktor der Gießener Mathematikums, Professor Dr. Albrecht Beutelspacher, einen Vortrag zum Thema „6+1=7. Warum sechs Tage nicht reichen – Zahlenmystik und christliche Schöpfungsgedanken“. Beutelsbacher wies unter anderem darauf hin, dass die Zahl 7 in der Natur nicht vorkomme. Für Menschen sei die Zahl hingegen eine wichtige Zahl, die oft in Märchen und Sagen vorkomme. Auch habe die Woche in der ganzen Welt sieben Tage, wofür es in der Natur kein Vorbild gebe. Insbesondere der „siebte Tag“, der Tag, an den dem Gott von seinem Schöpfungswerk ausruhte, „transzendiere unsere Welt“. „Die Zahl 7 weist uns auf eine andere Welt hin. Als Primzahl ermöglicht sie uns einen Blick in die Unendlichkeit, da Primzahlen niemals aufhören“, sagte er.

Hintergrund Schöpfungstag
Seit 2011 wird in Hessen am ersten Freitag im September der „Tag der Schöpfung“ gefeiert. Er markiert den Beginn der „Schöpfungszeit“, die bis zum 4. Oktober dauert. Alle Gemeinden sind in diesem Zeitraum aufgerufen, Gottesdienste, Aktionen und Projekten zum Thema „Schöpfung bewahren“ zu gestalten. Der noch junge Gedenktag wurde im Rahmen des Ökumenischen Kirchentages 2010 in München ausgerufen. am (MBN)

Schöpfungstag 2013

Die christlichen Kirchen in Hessen feierten ihren ökumenischen „Tag der Schöpfung“ in diesem Jahr am 6. September auf dem Finkenberg in Kleinlüder bei Fulda. An der dort neu errichteten Biogasanlage werden biogene Reststoffe zu hochwertigem Bio-Erdgas verarbeitet.

Mit der Wahl dieses Standortes für einen besonderen Gottesdienst würdigten die Kirchen einen konkreten Schritt zur Bewahrung der Schöpfung. Hier wird aus Abfällen etwas Neues geschaffen. Damit ist der Bezug zum Motto des Schöpfungstages „Gottes Schöpfung – Lebenshaus für alle“ hergestellt. Die Erde hat als Lebensraum – nicht nur für uns Menschen -dann eine Zukunft, wenn wir verantwortungsvoll und nachhaltig wirtschaften.

Nach dem Gottesdienst, der von Propst Bernd Böttner (EKKW) zusammen mit Domkapitular Prälat Rudolf Hofmann (Bistum Fulda) gehalten wurde, hatten die Besucher Gelegenheit sich von Fachleuten die Anlage erklären zu lassen.

 

Markt der Schöpfung
Auf dem „Markt der Schöpfung“ gab es die Möglichkeit, an verschiedenen Ständen Schmackhaftes aus der Region zu essen und zu trinken. Darüber hinaus bekamen Interessierte viele Informationen zu erneuerbaren Energien sowie umweltverträglicher Mobilität und Lebensweise. Außerdem konnten die Gäste Erdgasfahrzeuge besichtigen. Auch für Spielmöglichkeiten, Unterhaltung und Musik war gesorgt. Am Abend unterhielt Pfarrer Ingmar von Maybach-Mengede die Besucher mit dem Programm „Zu guter Letzt – eine heitere Rückblende: Christlich Satirische Unterhaltung (‚CSU‘)“.

 

Federführend für den „Tag der Schöpfung“ war in diesem Jahr die „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hessen-Rheinhessen“ zusammen mit zwei ihrer Mitgliedskirchen, dem „Bistum Fulda“ und der „Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck“. Nach der Premiere bei der Umweltmesse Ökotrends im Jahr 2011 in Gelnhausen und der Feier an der Grube Messel im Jahr 2012 war Kleinlüder nahe Fulda Station im dritten Jahr dieser Veranstaltung in Hessen.

Jahresbericht „Aus der Arbeit 2012“

„Jetzt wächst Neues“ – mit diesem Zitat aus dem Propheten Jesaja (43,19) war die diesjährige Schöpfungszeit überschrieben, zu der die ACK Deutschland seit dem ökumenischen Kirchentag in München 2009 alle Mitgliedskirchen einlädt.

(c) Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN

Schöpfungstag 2012

Liebe als evolutionäre Kraft

Über 300 Menschen feiern den „Tag der Schöpfung“ an der Grube Messel
Vor rund 47 Millionen Jahren lebte hier das Urpferdchen Ida, herrschten tropische Temperaturen an diesem Ort. Im Jahr 2012 klettert das Thermometer an diesem Spätsommerabend auf angenehme 20 Grad und ein strahlend blauer Himmel wölbt sich über die Grube Messel. Über 300 Menschen haben sich hier versammelt, um gemeinsam den ökumenischen „Tag der Schöpfung“ zu feiern. „An diesem Welterbe der Unesco bekommen wir vor Augen geführt, dass wir ein Teil dieser Erdgeschichte und ihrer Zukunft sind: ein Teil von Gottes großer Schöpfung.“ Mit diesen Worten drückte Kirchenpräsident Volker Jung in seiner Predigt seine „besondere Ehrfurcht“ aus, die er in der Grube Messel empfinde. Wörtlich sagte Jung: „Hier bekommt man ein Gespür dafür, dass sich Gottes Schöpfung verwandelt und wie aus Altem immer wieder Neues wird.“ Dieses Neue, so Jung weiter, zeige sich in der Liebe Gottes, die Menschen unter die Haut gehe und aus alten Menschen neue Menschen mache. Jung bezeichnete in diesen Zusammenhang die Liebe als „evolutionäre Kraft“, die das Leben vorantreibe. Als Menschen, so der katholische Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann vom Bistum Mainz in seiner Ansprache, seien wir zur Bewahrung der Schöpfung aufgerufen. „Gott braucht Menschen, Menschen hingegen gebrauchen oft nur den Menschen.“

An dem Gottesdienst nahmen auch Archimandrit Athenagoras Ziliaskopoulos von der griechisch-orthodoxen Metropolie aus Frankfurt sowie Superintendent Carl Hecker von der Evangelisch-Methodistische Kirche teil. Musikalisch wurde der Gottesdienst von der Odenwälder Band JazzTime und den Kinderchören „Kantorella“ aus Groß-Umstadt und „Den Finken“ aus Reichelsheim umrahmt. Im Vorprogramm gab es Führungen für Besucher durch die Grube Messel, und Kinder konnten in Sandkisten nach „alten“ Dinoknochen suchen. Beendet wurde der „Tag der Schöpfung“ mit einem Vortrag des Präsidenten der Paläontologischen Gesellschaft in Frankfurt, Dr. Michael Wuttke. Er zeigte, wie sich das Leben auf der Erde immer wieder neu an Umweltfaktoren wie den Kontinentaldrift und den damit verbundenen Klimaveränderungen anpasste.

Der bundesweite ökumenische Tag der Schöpfung stand in diesem Jahr unter dem Motto „Jetzt wächst Neues“ und wurde in Kooperation mit dem Weltnaturerbe Grube Messel begangen. Organisiert wurde der Schöpfungstag von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Hessen-Rheinhessen, den Evangelischen Kirchen in Hessen und Nassau sowie von Kurhessen-Waldeck und den Bistümern Mainz und Fulda. Hubert Meisinger, Referent für Umweltfragen im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, sieht die Bedeutung des Schöpfungstages darin, dass er eine Art Ritus werden könne, der Christen geistlich-spirituell durch die schwierige Übergangsphase von einem ökologisch zerstörerischen zu einem ökologisch nachhaltigen und damit zukunftsfähigen Lebensstil führt.

Hintergrund: Der Schöpfungstag ist ein noch junger Gedenktag. Erst seit 2011 feiern Christinnen und Christen in Hessen am ersten Freitag im September den Tag der Schöpfung, er markiert den Beginn der „Schöpfungszeit“, die bis zum 4. Oktober dauert. Alle Gemeinden sind aufgerufen, diese Zeit mit Gottesdiensten, Aktionen und Projekten zum Thema: Schöpfung Bewahren zu gestalten. Der Gedenktag wurde im Rahmen des Ökumenischen Kirchentages 2010 in München ausgerufen.

Reinhard Völker, Ev. Dekanat Vorderer Odenwald

Schöpfungstag 2011

"Ei, was hammse geguckt!"

Gottesdiesnt zum Schöpfungstag 2011
Der Arbeitskreis Christlicher Kirchen (ACK) hat den ersten Freitag im September als Tag der Schöpfung ausgerufen. Bei bestem Wetter kamen am Freitag etwa 250 Menschen aller Generationen zusammen, um einen ökumenischen Gottesdienst in Gelnhausen – Meerholz zu feiern. „Ei gucke mol do !“ war das Motto des Gottesdienstes, zu dem auch Bischof Martin Hein (EKKW) und Weihbischof Karlheinz Diez (Bistum Fulda) ihren Beitrag leisteten. Weihbischof Diez machte klar, dass Jesu Aufruf, sich nicht zu sorgen, eben kein Aufruf zur Sorglosigkeit sei, sondern ein Ruf zum Vertrauen auf die Fürsorge Gottes. Bischof Martin Hein rief dazu auf, sich die Schätze der Schöpfung ganz genau anzuschauen, angefangen bei den Lilien, deren Schönheit schon in der Bibel gepriesen wird. Viel zu sehr habe der Mensch die Schöpfung der Nutzbarkeit unterworfen. Um wieder genau hinzusehen, brauche es einen entschleunigten, einen neugierigen und aufmerksamen Blick. Ein Fotowettbewerb im Vorfeld dieses Schöpfungstages lud dazu ein, genau diesen Blick zu üben. Die beeindruckenden Ergebnisse wurden im Gottesdienst gezeigt und in einem Kalender verewigt. Für schwungvolle musikalische Abwechslung sorgten einerseits die Kirchenband „Esprit“ aus Fulda, andererseits die Kinderchöre der Isenburgschule Hailer und der Ev. Kirchengemeinde Meerholz-Hailer, die sich eigens für diesen Anlass zusammentaten. Weitblick bewiesen die Organisatoren auch dadurch, dass der Gottesdienst im Rahmen der Eröffnung der Umweltmesse „Ökotrends“ stattfand, die sich dem ökologischen Haus- und Landbau sowie der Gesundheit widmet. Das galt auch für die Biocurrywurst nach dem Gottesdienst. Gedacht ist der Tag der Schöpfung übrigens als Auftakt zu einem ganzen Monat der Schöpfungszeit. Eine Schöpfungswanderung in Bad Arolsen am 10. September, das Pfarrfest in Bauerbach am 4. September und der Kinderbibeltag am 10. September ebenfalls in Bauerbach zum Thema: „So schön ist Gottes Welt“ nehmen den Impuls des Schöpfungstages auf. Pfarrer Stefan Weiß, Mitarbeiter der Ökumenischen Werkstatt Main-Kinzig und Mitinitiator der Veranstaltung, wird am 18. September in Hanau den Gottesdienst in der Johanneskirche der Schöpfungszeit widmen. Bis zum Erntedankfest soll die Schöpfungszeit andauern und den Blick auf die Schätze der Schöpfung lenken. Nähere Informationen finden Sie unter www.schoepfungstag-hessen.de Der Auftakt war jedenfalls eine frohe Ermunterung. Und nun heisst es: „Ei, gucke mol do !“