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Wachsende Bedeutung der Ökumene – auch durch Coronakrise

Der Vorstand der „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Hessen-Rheinhessen (ACK)“ im Gespräch mit Bischof Gerber, Bistum Fulda

TAUNUSSTEIN / FULDA / FRANKFURT. Die multilaterale Ökumene der ACK als sichtbarer Ausdruck der gewachsenen Zusammenarbeit der Kirchen, die Ökumene in Corona-Zeiten und der bevorstehende 3. Ökumenische Kirchentag 2021 in Frankfurt am Main waren Themen beim Antrittsbesuch des Vorstandes der ACK Hessen-Rheinhessen bei Bischof Dr. Michael Gerber in Fulda.

Die wachsende Bedeutung der Zusammenarbeit der christlichen Kirchen in Hessen – auch durch die Corona-Krise – hat der Bischof von Fulda, Dr. Michael Gerber, bekräftigt. Bei dem Gespräch mit dem ACK-Vorstand sagte Gerber am Donnerstag (27. 8.) in Fulda: „Wir, die deutschen Bischöfe, planen weitere Kooperationen und gemeinsame Akzente – auch mit Blick auf den bevorstehenden Advent und das Weihnachtsfest. Durch die Corona-Krise und ihre Folgen, die für viele Menschen mit Zukunftssorgen und Einsamkeit verbunden sind, stehen Christen auch in den kommenden Monaten vor gemeinsamen Herausforderungen und enormen Aufgaben.“

„Weitere Kooperationen – auch im Advent und zu Weihnachten“
Schon in der ersten Jahreshälfte 2020 hat sich die ökumenische Zusammenarbeit in Hessen nach Überzeugung des Bischofs von Fulda mehrfach bewährt. Gerber erinnerte im Gespräch mit dem ACK-Vorstand an die schrecklichen Ereignisse in Hanau und Volkmarsen: Hier haben die christlichen Kirchen mit gemeinsamen Trauergottesdiensten und Seelsorgeangeboten unter Beweis gestellt, dass Ökumene in Krisen- und Notfällen auch sehr kurzfristig funktioniert – durch ein unkompliziertes Miteinander der Leitenden Geistlichen sowie der Seelsorgenden vor Ort. Weiteres Beispiel: Inmitten der Corona-Krise hatte Gerber gemeinsam mit der Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Beate Hofmann, ganzseitige Anzeigen in vielen Tageszeitungen in Hessen geschaltet: Darin hatten beide den Leserinnen und Lesern Mut gemacht und dazu aufgerufen, digitale und telefonische Kontaktmöglichkeiten zu nutzen, „vor allem zu den Menschen, die allein sind oder unter Quarantäne stehen.“ In dem gemeinsamen Aufruf hieß es: „Helfen wir einander, wo das möglich und nötig ist. Corona ist ein Anlass, Nächstenliebe ganz praktisch zu gestalten. Viele kreative Formen von mitmenschlicher Zuwendung entstehen in diesen Tagen. Lassen wir uns davon inspirieren!“ Mit Blick auf Advent und Weihnachten 2020 sollen in den nächsten Wochen – auch in Kooperation mit Caritas und Diakonie – zusätzliche Ökumene-Aktionen konzipiert werden.

Ökumenischer Kirchentag in Frankfurt und „Jahr der Ökumene“ im Blick
Weitere wichtige Themen des 90 minütigen Treffens des ACK-Vorstandes mit Bischof Gerber waren die Planungen für den Dritten Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) 2021 in Frankfurt (www.oekt.de). Von Anfang an sitzt mit der ACK Hessen-Rheinhessen die multilaterale Ökumene am Tisch der Vorbereitungen der Gastgebenden Kirchen für den 3. Ökumenischen Kirchentag 2021. Hierzu gehören die Bistümer Limburg, Fulda und Mainz, die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, sowie die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck. Im Gespräch ging auch um die Fragen, wie sich die Gastgebenden Kirchen mit dem Thema „Gastfreundschaft erleben“ gut in Frankfurt präsentieren und welche ökumenischen Akzente dabei gesetzt werden können.

Das bevorstehende „Jahr der Ökumene 2021“ wurde von der Bundesebene der ACK Deutschland ausgerufen. Gemeinsam teilen ACK-Vorstand und Bischof Gerber die Frage nach der Relevanz der Kirchen (!) in der Gesellschaft. Ein Jahr der Ökumene 2021 bietet die Chance diese Frage erneut ökumenisch multilateral zu beantworten und neue Wege des Miteinanders zum Wohl der Menschen zu finden. Thematisiert wurde dabei auch, wie die ACK-Mitglieder Ressourcen erschließen können – auch für ‚Nichtkirchgänger‘“. Nach Überzeugung von Bischof Gerber bietet das Miteinander von Christen, gerade in neueren Projekten und Formaten ein immens wichtiges, ökumenisches Lernfeld – zum Beispiel mit Blick auf das Gebet und den Umgang mit dem Wort Gottes.

Hintergrund
– Die ACK in Deutschland ist eine Gemeinschaft von Kirchen, die das Kennenlernen der verschiedenen Konfessionen fördert und eine Plattform, die sich „der gegenseitigen Information, Beratung und Zusammenarbeit im gemeinsamen Zeugnis, Dienst und Gebet“ (Satzung) verpflichtet fühlt. Die Grundlage der gemeinsamen Arbeit bildet die Charta Oecumenica.
– In Hessen gehören von den rund sieben Millionen Einwohnern fast fünf Millionen Christen zu den 18 Vollmitgliedskirchen und 5 Gastmitgliedskirchen der ACK (im Internet: www.oekumene-ack.de).

Fotos: Bistum Limburg